„Die Heldenreise des Lebens beginnt überwiegend mit der Reinheit , Unschuld und Urvertrauen eines neugeborenen Babys. Doch im weiteren Verlauf des Kindes –und Jugendalters können traumatische Verlusterfahrungen dieses Urvertrauen empfindlich und nachhaltig beeinflussen.
Durch eine stabilisierende und haltgebende Trauerbegleitung in denen aufkommende Gefühle und Emotionen erkannt, benannt und einen stimmigen kreativen Ausdruck finden , wird die Entwicklung und Resilienz gefördert . Kinder und Jugendliche fühlen sich in Ihrer Trauer dadurch gesehen und der Verlust kann mit der Zeit verarbeitet werden.
Der begleitete Verlust kann als eine heilsame Erfahrung in das Erwachsenenleben integriert werden.“
– Team Veritas Akademie,
Gudrun Huber
Basislehrgang Trauerbegleitung bei Kindern und Jugendlichen
Modul 1 Kinder (0-12 Jahre)
Kinder in Trauer brauchen besonderes Augenmerk, um wirksame Trauerarbeit zu leisten und sich später wieder ganz dem Leben zuwenden zu können. Im Alltag sind sie mit ihrer Verlusterfahrung meist allein. Gleichaltrigen fehlt die Erfahrung, um sich einfühlen zu können, Erwachsene sind oft unbeholfen.
Während bei Erwachsenen schon das Verbalisieren erleichtert, brauchen Kinder zusätzlich kreative und spielerische Möglichkeiten um ihre Gefühle erfassen und ausdrücken zu können. Kinder haben ein anderes Verständnis vom Tod und akzeptieren diese Realität größtenteils besser als Erwachsene. Sie brauchen aber die Unterstützung gereifter Erwachsener, die ihnen mit Mitgefühl die Wahrheit zumuten, die sie in ihrer Not auffangen und die ihnen Halt geben.
Diese Fortbildung sensibilisiert Sie als Teilnehmer für die Sichtweise und Gefühlswelt eines Kindes und dessen typische Reaktionen auf Verlust. Wir vermitteln Ihnen zudem aktuelles Fachwissen zu kindgerechten Handeln auf psychischer, sozialer und spiritueller Ebene.
Modul 2 Jugendliche
Jugendliche reagieren beim Tod eines nahen Angehörigen oftmals sehr kühl und es scheint als blieben sie unberührt. Jugendliche haben die Fähigkeit, Trauer zu vertagen. Sie spüren instinktiv, dass das Familiensystem am Zerbrechen ist und fühlen sich dafür verantwortlich wieder für ein intaktes System zu sorgen. Manchmal sind die Eltern oder Angehörigen eines Jugendlichen nach einem schweren Verlust handlungsunfähig und sie kümmern sich um kleinere Geschwister oder dass der Haushalt weiterhin versorgt ist. Jugendliche möchten ihre Eltern nicht weinen sehen und so kann es auch passieren, dass ein plötzlicher Rückzug innerhalb der Familie stattfindet. Es ist auch möglich, dass ein Jugendlicher weder innerhalb der Familie, noch in der Schule, noch bei seinen Freunden seine Trauer zeigt. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nichts spüren oder trauern, sondern ist ein Schutzmechanismus, damit das Leben gefühlt weitgehendst „normal“ weitergehen kann. Es gibt Jugendliche, die in diesem „coolen“ Zustand viel länger bleiben als die restliche Familie und sich erst viel später Reaktionen auf einen schweren Verlust zeigen, die oftmals auch mit einer Psychotherapie einhergeht. Jugendliche verfügen über die Fähigkeit hin und her zu wechseln zwischen großen Gefühlen die sie zeigen und dann plötzlich nichts mehr zu spüren. Manche Jugendliche erleben auch eine starke Gier nach Lebendigkeit, die mit tiefer Traurigkeit wechseln kann.
Die Begleitung von Jugendlichen ist herausfordernd und auch ganz bestimmt nicht einfach, da sie gleichzeitig noch pubertäre Krisen durchlaufen. Ihre Reaktionen können auf Erwachsene sehr irrational wirken. So kann es sein, wenn ein Elternteil stirbt, dass sie es manchmal dem überlebenden Elternteil übel nehmen, dass dieser noch lebt und der andere nicht und dieses auch verbalisieren. Auch können sie sehr verärgert und wütend darauf reagieren, wenn Familienangehörige zu schnell zur Tagesordnung übergehen und man für den Verstorbenen keinen Platz mehr lässt oder nicht mehr mit ihm und über ihn redet. Auch wenn ein verbliebener Elternteil eine erneute Partnerschaft eingeht, können sich sehr unangenehme Reaktionen seitens des Jugendlichen zeigen. Das führt zu Verletzungen, zu Wut und zu Schuldgefühlen – bis hin zu dem Wunsch, selbst sterben zu wollen – auch um auszuloten, wie wichtig sie selbst noch sind.
Es wird vielleicht Härte demonstriert, wo Verletzlichkeit vorhanden ist. Diese manchmal unverständliche Handlungsweise erfordert ein besonderes Maß an Verständnis und Toleranz und braucht unbedingt Erwachsene, die das aushalten können. Die Gefahr, dass trauernde pubertierende Jugendliche über Alkohol, Drogen, Magersucht, Bulimie, Ritzen bis hin zu suizidalen Absichten ihrer Trauer Ausdruck verleihen, ist auf jeden Fall gegeben. Umso mehr brauchen diese jungen Menschen dringend Anlaufstellen und Ansprechpartner (auch Lehrkräfte) und ein soziales Umfeld, das sich nicht abwendet und sie verurteilt.
Inhalt
Für die Inhalte bitte auf den Pfeil klicken
- Todesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen in den verschiedenen Altersstufen
- Umgang mit Trauer und Trauerreaktionen in den verschiedenen Altersstufen
- Ausdrucksformen von trauernden Kindern und Jugendlichen
- Altersgerechte Rituale
- Religion/Spiritualität aus Sicht der Kinder und Jugendlichen
- Fallbeispiele aus der täglichen Praxis
- Selbsterfahrungsorientierte Übungen
Struktur Basislehrgang
Zu jeder zertifizierten Ausbildung gehört die Teilnahme an einer kollegialen Fallbegleitung/Intervision und einer Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe, die nach Abschluss der Ausbildung und gesammelter Erfahrungen zu absolvieren sind und bereits in der Ausbildungsgebühr enthalten sind. Wir empfehlen alle Module innerhalb von 24 Monaten zu absolvieren.
Eine Lehrgangsbescheinigung wird nach der Ausbildung per E-Mail versendet. Das Zertifikat wird erst nach Teilnahme an der Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe und kollegialen Fallbegleitung ausgestellt.
Die kollegiale Fallbegleitung als auch die Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe sind im Rahmen der Ausbildung als Gruppenstunden zu absolvieren.
Die Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe bedarf das Mitbringen eines persönlichen Themas. Die kollegiale Fallbegleitung ist auch ohne Begleiterfahrung buchbar.
Gebühr
Die Gebühr beinhaltet
- Alle im Termin ausgeschriebenen Blöcke/Termine
- Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe (Termin frei wählbar)
- Kollegiale Fallbegleitung (Termin frei wählbar)
Ratenzahlungsmöglichkeit - Unterlagen zur Veranstaltung und Bescheinigung über die Teilnahme werden erst nach vollständiger Zahlung ausgehändigt
- Für die Ratenzahlung erheben wir eine einmalige Gebühr in Höhe von fünf Euro.
Veranstaltungsart
Diese Veranstaltung wird als
- ONLINEVERANSTALTUNG
angeboten.
Leitung
Gudrun Huber
Termine
ONLINEVERANSTALTUNG 2025 Feb/Mrz
- BLOCK 1 ONLINE (Kinder)
18.02.2025 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
19.02.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
20.02.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
21.02.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
22.02.2025 09.00 Uhr – 12.30 Uhr - BLOCK 2 ONLINE (Jugendliche)
14.03.2025 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
15.03.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
16.03.2025 09.00 Uhr – 12.30 Uhr